Malerei Annette Wessel
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    Ausstellungen
 

Bilder von Annette Wessel,
Gretel Schmitt-Buse, Plastiken von Gerta Bauer

Castrop – Rauxel, 11.Nov. bis 16. Dez. 2007
Eröffnung: 11. November 2007, 11 Uhr
Gemeinschaftsausstellung in der Bürgerhausgalerie

Neue Arbeiten - Annette Wessel
   
 
       
   

Auszüge aus der Einführungsrede von Dr. Hermann Josef Bauer, Lüdinghausen:

….Hören wir zunächst, was die Künstlerin über sich selbst schreibt: „ Malen ist für mich ein Prozess der Umwandlung von Gesehenem, Erlebtem, Gefühltem zu etwas Neuem. Es erfordert Stille, in sich kehren, sich vergessen. Durch den Wechsel von bewusstem und unbewusstem Agieren, begleitet von unterschiedlichen Empfindungen, entsteht ein Bild mit losgelöster, neuer Eigenständigkeit. Wenn es gelungen ist, berührt es andere“.

Damit ist schon gesagt, dass Annette Wessel keine rasch handelnde, kühl rationale Malerin ist, sondern eine einfühlsame, konzentrierte und nachdenkliche Künstlerin. Während des spontanen Wachsens ihrer Form- und Farbenwelt mit bestimmtem Ziel, unterbricht sie immer wieder gezielt ihre Arbeit, aufgeschlossen und sensibel für unerwartete Eindrücke, die das bisher geschaffene Bildfragment ihr entgegenbringt. Sie hat keine festgefahrenen Sehgewohnheiten und stilistischen Vorstellungen, folgt jederzeit einem neuen Weg, der sich spontan auftut; sie hält an, um einzukehren und in eine andere Richtung zu gehen, dann aber wieder mit spontaner Heftigkeit ans Werk gehend.

Ihre Malerei ist vielschichtig ohne überladen zu sein, wild ohne wüst zu sein, farbintensiv- aber nicht bunt, von starken Kontrasten bestimmt, aber nicht knallig. Sie sind spannungsgeladen, aber sensibel, rhythmisch und harmonisch. Das wichtigste aber ihre Bilder berühren, der Betrachter fühlt sich angesprochen. Das ist der Maßstab für ein wirklich gutes Bild.

Die Titel ihrer Bilder sind „ Entdeckungen“, “ Ein Tag im Sommer“, „ Mächte“, a la belle etoile- also nachts unter freiem Himmel“. Darin klingt eine Stimmung in der Natur, eine Ausstrahlung von Natur und Landschaft, die ihre Bilder widerspiegeln. Viele Bilder haben keinen Titel, weil sie aus sich selbst und von sich selbst erzählen sollen, damit der Betrachter sich selbst ein Bild vom Bild machen kann und er die Freiheit der Einfühlung und Entdeckung hat. Wenn der Betrachter zuhören kann, erzählen die Bilder viele, tiefgründige Geschichten.

Ihre farbintensiven, strukturreichen Kompositionen vereinen mehrere Kunststile. Einen ästhetischen Reiz bildet die Mischung von abstrakter und informeller Malerei, verzahnt manchmal mit Gegenständlichem. Menschliche Figuren treten als geheimnisvolle schattenhafte Wesen in ihren abstrakten Bildwelten auf. Hierdurch entsteht eine zusätzliche Spannung, als lebte in den Bildern ein Schattenwesen: ungreifbar, aber ständig präsent, man wird die Schatten nicht mehr los. Im Spannungsfeld zwischen Abstraktion und Figürlichem unternimmt der Betrachter eine spannende Wanderung durch geheimnisvolle, imaginäre Landschaften.

Ihre Bilder haben einen ganz unterschiedlichen Charakter: Früher waren es mehr, manchmal auch heute noch, ruhige, große Farbfelder. Heute ist es oft fast wilde, scheinbar unordentliche informelle Gestik, die gleich wieder mit großen Farbfeldern zur Ruhe gebracht wird. Früher waren es mehr rote, blaue und grüne Töne, die ihre Bilder bestimmten, heute sind es mehr gelbe, auch Türkisfarbene, überhaupt lichte Töne, starke Helligkeit, aber auch starker Kontrast.

Ihre Bilder sind nachdenklich, machen nachdenklich. Licht und Schatten kämpfen miteinander, der Mensch muss sich mit schattenhaften Wesen arrangieren. Andererseits- wo Schatten ist, da ist auch Licht. So wie Licht und Schatten das Leben bestimmen, bahnen sich die lichten Farben einen Weg durch ihre Bilder…

Dr. Hermann Josef Bauer

 
       




 

Bilder von Annette Wessel im Rittersaal,
Objekte von
Birgit Mayer-Eckardt im Gewölbekeller der Burg Dringenberg -
Bad Driburg
13. Mai bis 1. Juli 2007

burgdringenberg
   
 
       
   

Zur Ausstellungseröffnung:
Ergötzliches und Skurriles Erstaunliches und Bizarres über Kunst und Künstler, Publikum und Mäzene ausgesucht und präsentiert von Almuth Wessel ( www.hoerbuchbaeckerei.de)

von Wilhelm Busch
Prolog aus Maler Klecksel:

   

.........
Ich bin daher, statt des Gewinsels,
Mehr für die stille Welt des Pinsels;
Und was auch einer sagen mag,
Genussreich ist der Nachmittag,
Den ich inmitten schöner Dinge
Im lieben Kunstverein verbringe;
Natürlich meistenteils mit Damen.
Hier ist das Reich der goldnen Rahmen,
Hier herrschen Schönheit und Geschmack,
Hier riecht es angenehm nach Lack;
Hier gibt die Wand sich keine Blöße,
Denn Prachtgemälde jeder Größe
Bekleiden sie und warten ruhig
Bis man sie würdigt, und das tu ich.
Mit scharfem Blick, nach Kennerweise,
Seh ich zunächst mal nach dem Preise,
Und bei genauerer Betrachtung
Steigt mit dem Preise auch die Achtung.
Ich blicke durch die hohle Hand,
Ich blinzle, nicke: „Ah scharmant!
Das Kolorit, die Pinselführung,
Die Farbentöne, die Gruppierung,
Dies Lüster, diese Harmonie,
Ein Meisterwerk der Phantasie.
Ach, bitte, seh`n Sie nur Komteß!“
Und die Komteß, sich unterdes
Im duftigen Battiste schnäuzend,
Erwidert schwärmerisch: „Oh, wie reizend!“

Und wahrlich! Preis und Dank gebührt
Der Kunst, die diese Welt verziert.

Der Architekt ist hochverehrlich
(Obschon die Kosten oft beschwerlich),
Weil er uns uns`re Erdenkruste,
Die alte, raue und bewusste,
Mit saubern Baulichkeiten schmückt,
Mit Türmen und Kasernen spickt.

Der Plastiker, der uns ergötzt,
Weil er die großen Männer setzt
Grauschwärzlich, grünlich oder weißlich,
Schon darum ist er löb- und preislich,
Daß jeder, der z. B. fremd,
Soeben erst vom Bahnhof kömmt,
In der ihm unbekannten Stadt
Gleich den bekannten Schiller hat.

Doch größern Ruhm wird der verdienen,
Der Farben kauft und malt mit ihnen.

Wer weiß die Hallen und dergleichen
So welthistorisch zu bestreichen?
Alfresko und für ewig fast,
Wenn`s mittlerweile nicht verblasst.
Wer liefert uns die Genresachen,
So rührend oder auch zum Lachen?
Wer schuf die grünen Landschaftsbilder,
Die Wirtshaus- und die Wappenschilder?
Wer hat die Reihe deiner Väter
Seit tausend Jahren oder später
So meisterlich in Öl gesetzt?
Wer wird vor allen hoch geschätzt?
Der Farbenkünstler! Und mit Grund!
Er macht uns diese Welt so bunt.

     
Drum, o Jüngling, fasse Mut;
Setz auf den hohen Künstlerhut
Und wirf dich auf die Malerei;
Vielleicht verdienst du was dabei.


 
       




 

Bilder von Annette Wessel
im Schokoladenmuseum, Köln
12. Oktober bis 19. November 2006

schokoladenmuseum
   
 
       
   

Auszüge aus der Einführungsrede von Regina Monczynski aus Lage in Westf. zur Ausstellung  „Appetit auf Kunst“

:


"Als ich, ich glaube es war 1997, zu einer Fortbildung in Trier an der Europäischen Kunstakademie war, fiel mir beim Malen eine Frau auf, die selbstversunken und energisch ihre Leinwände bearbeitete. Auf den ersten Blick faszinierte mich schon damals die kraftvolle, intensive Farbigkeit ihrer Bilder. Wir kamen ins Gespräch und ich lernte die vitale, spontane Annette Wessel kennen.

Seitdem haben uns über lange Jahre immer wieder gemeinsame Arbeitswochen zusammengeführt und es ist eine Freundschaft gewachsen. Dann erlebe ich Annette, wie sie hoch konzentriert arbeitet. Während des Wachsens ihrer Form- und Farbwelten, durchdringt sie immer wieder von neuem gezielt ihre Arbeiten. Sie bleibt beweglich und sensibel für unerwartete Eindrücke, die ihr das Bild entgegenbringt. Um sich von festgefahrenen Sehgewohnheiten zu lösen, dreht und wendet sie die Arbeiten oftmals, bekommt so wieder neue Zugänge, probiert wieder aus, wirkt manchmal über ihren eigenen Mut verwundert. Dann verwirft sie wieder oder entscheidet sich dafür, eine Linie, eine Form, eine Fläche so stehen zu lassen.
So überdenkt und überarbeitet sie viele Male ihre Werke. Am Ende eines solchen Prozesses, wenn sie das Gefühl hat, ein gutes Stück vorangekommen zu sein, sieht man ihr eine abgearbeitete Zufriedenheit an. Viele ihrer Bilder strahlen für mich eine intensive Lebenskraft aus.

Wieso sehen wir einige von Annette Wessels Bildern hier im Schokoladenmuseum? Was hat Kunst mit Schokolade zu tun?

Appetit auf Kunst heißt die Ausstellung. Die Steigerung von Appetit ist Genuss.  Und Genuss ist es, was Schokolade mit Kunst verbindet. Ich persönlich habe Annette Wessels Bilder immer sehr genossen, weil sie für mich eine wunderbar sinnliche, positive Aura ausstrahlen. Sie sind geschmackvoll ohne geschmäcklerisch zu sein. Sie sind vielschichtig ohne überladen zu sein. Sie sind farbintensiv ohne bunt zu sein. Sie sind in ihren Spannungsfeldern gut rhythmisiert und harmonisch. Und, vor allem, sie berühren mich und das ist nach meinem Verständnis der Maßstab für ein wirklich gelungenes Bild.
Wenn Sie nun durch dieses Haus gehen und Annette Wessels Arbeiten anschauen, dann  betrachten Sie die Bilder doch einmal reflektierend  unter dem Aspekt, welche Sinne regen sie tatsächlich bei mir, an. Haben Sie zu Farben auch Geschmacksassoziationen? Erinnern Sie vielleicht sogar Gerüche? Oder wecken die Bilder stoffliche Assoziationen bei ihnen?

Die Idee, aktuelle Kunst auf der Bioschokolade Vivani zu präsentieren, halte ich für eine  ausgesprochen gelungene Marketingstrategie des Hauses  Weinrich. Frei nach dem Motto: Wo Qualität drin ist, muss auch Qualität drauf sein.

Ich wünsche Annette Wessel eine erfolgreiche Ausstellung, und  Ihnen liebe Gäste eine genussvolle, sinnenreiche Zeit."

Regina Monczynski